CD´s - Songtexte

 

Lasst uns das Paradies erproben

Lasst uns das Paradies erproben

Hier eine Höhrprobe



Lasst uns das Paradies erproben
auch wenn um uns Schlachten toben
und niemand auf uns hört

Lasst uns unnütze Spiele treiben
Bilder malen - Verse schreiben
all das bleibt unzerstört

Refr.

Lasst uns edel und tapfer sein
inmitten all den Schweinereien
geduldig und hellwach

Lasst uns eine Weile stehenbleiben
ein Stein sein im Strom und Massentreiben
und sehen was geschieht

Refr.

Lasst uns Schweigen ausprobieren
um unser Herz nicht zu verlieren
das uns heimwärts zieht

Lasst uns das Staunen nie verlernen
uns als Kinder zu fühlen von uralten Sternen
denn ewig sind auch wir

Refr.

Lasst uns dieses kostbare Leben leben
uns selbst eine eigene Geschichte geben
niemand kann es sonst

Lasst uns niemals müde werden
zu bauen am Paradies auf Erden
auch wenn es vergeblich ist

Refr. Die Normalen sind die Verrückten -
Träumer werden erschlagen
doch die Träumer bauen neue Welten
von ungeahnter Schönheit - Freiheit

Michael Riehm, 1980

In mir verloren

In mir verloren

Hier eine Höhrprobe


Ich find heute keinen Weg nach draußen
Ich find heute keinen Weg zu Dir
Ich hab mich in mir verloren

Ich sehe mich in weißem Nebel laufen
Eingehüllt in milddiffusem Licht
Ich hab mich in mir verloren

Refr.:

Meine Wurzeln sind heut dünn und kränklich
Die Erde hält mich heute nicht sehr fest
Ich hab mich in mir verloren

Die Leute kommen mir heut ziemlich blöd vor
Doch das liegt auch mit Sicherheit an mir
Ich hab mich in mir verloren

Refr.:

Ich bin nicht so stark wie all die Anderen
Ich bin fürs Leben fast zu schwach gebaut
Ich hab mich in mir verloren

Gerne würde ich heut an deiner Hand gehen
Im Schatten alter Bäume mit Dir ruhen
Ich hab mich in mir verloren


Refr.: Ganz egal wohin ich geh
Tut es in meiner Seele weh
Was mir gestern Hoffnung gab
Schläft in einem Blumengrab

Oh, mein Leben – rätselhafte Zeit
Oh, mein Leben - rätselhafte Zeit


Michael Riehm, Jan 1985

Gott ist ein Träumer

Gott ist ein Träumer

Hörprobe

 

Gott ist ein Träumer
Er träumt seine Dinge
Lässt werden , sein und vergehen
Durch endlose Zeiten der Evolution
Ließ er dich neu entstehen

Refr.:

Aus seinen Händen fließt unsere Zeit
Ein mächtiger, breiter Strom
Wir treiben in kleinen Booten verstreut
In das ewige Meer davon

Refr.:

Propheten, Dichter, Träumer und Weise
In diesem bunten Kleid
Bringt er zu uns die göttliche Speise
Mut und Heiterkeit

Refr.:

Gott ist ein Träumer
Er träumt seine Dinge
Lässt werden ,sein und vergehen
Durch endlose Zeiten der Evolution
Lässt er dich weiterziehen

 


Refr.: Und kommst du dir manchmal erbärmlich vor
Es gibt einen der dich sieht – der dich liebt

Michael Riehm,Okt.1989

Bomben für die Armen

Bomben für die Armen

Hörprobe

 

Oh, ihr Generäle
Mit kaltcharmantem Blick
Fliegt Bomben zu den Armen
Es trifft ja nicht eure Kinder


Und ihr feinen Herren
Mit geldverseuchtem Herz
Verkauft Bomben an die Armen
Wie steht ihr vor euren Kindern

Refr.

Da sucht ihr Hochstudierten
In Militärlabors
Neue Tötungsperversionen
Was sagt ihr euren Kindern


Ihr kleinen Fabrikanten
Nagt auch am großen Speck
Mit jeder kleinen Schraube
Macht ihr euch auch mitschuldig

Refr.

Und ihr an den Maschinen
Am Fließband tanzt der Tod
Entsteht in euren Händen
Was sagt ihr euren Kindern


Refr.: Doch macht ihr weiter so
Dann werdet ihr schon sehen
Dann werdet ihr es spüren
Am eigenen Leib erfahren
Dann werfen Bomben euch – die Armen
Und eure eigenen Kinder

Michael Riehm,Aug.1990

Nachmittagssonne

Nachmittagssonne

Hörprobe

 

Nachmittagssonne - flirrend heiß

Anne liegt im Gras und legt ihr Eis

Und Du bist nicht hier

 

Nachmittagssonne-weicher Teer

Straßen atmen – heiß und schwer

Und Du bist nicht hier


Refr.:


Nachmittagssonne – Früchtetee

Fensterbank mit Eierschnee

Und Du bist nicht hier

 

Nachmittagssonne – warmes Heu

Blauer Schatten beim Efeu

Und Du bist nicht hier

 

Refr.: Jeder wartet auf einen Regenguss

Kleine Mädchen auf ihren ersten Kuss – wie schön!


Michael Riehm, Mai 1975

Fährmann

Fährmann

Hörprobe


Der blaue Himmel über mir
Bin schon paar Jahrzehnte hier
Hab` zwei Kinder, Frau und Haus
Doch kenn ich mich noch lang nicht aus


Meine Zunge – halbverbrannt
Oft gegen die Wand gerannt
Oft unterwürfig und klein
Oft in meinem Boot allein

Refr.:

Weiß genau – auf einmal knallt`s
Hab noch Kraft und hab noch Salz
Niemand legt mich schon zur Ruh
Mach meinen Mund noch lang nicht zu


Oft war ich bequem und faul
Sprach den andern nach dem Maul
War oft schon ein Pantoffeltier
Doch fand ich immer wieder heim zu mir

Refr.:

Schlag mich Gott - oh, schlag mich wach
Gib mir Kraft – ich bin noch schwach
Und vergib mir meine Schuld
Bremse meine Ungeduld


Unter deiner Sonne gehen
Meine Jahre gut bestehen
Dass ich vor dich treten kann
Ohne allzu große Scham

 

Refr.: Der Fährmann steht am Fluss und winkt
Spring nur auf – es bleibt dir keine Wahl
Durch die Zeiten – durch die weiten Räume zu ziehen
Wie Millionen schon vor dir


Michael Riehm, März 1986

Niemandes Land

Niemandes Land

Hörprobe


Er ist niemandes Land

Und das Meer an seinem Strand

Trug noch niemand zu Ihm

Aus der Flut

 


Er ist niemandes Licht

Niemand kennt sein Gesicht

Er sitzt in sich allein

In der Glut

 


Er ist das Sandkorn im Stein

Er ist die Traube im Wein

Er ist das Gurgeln am Fluss

In der Nacht

 


Er ist ein sterbendes Tier

Auf der Suche nach Dir

Täglich trägt er so schwer – sein Gehirn

 

Michael Riehm 1978

Bis auch dieser Tag

Bis auch dieser Tag

Hörprobe


Morgens aufstehen und rasieren

Müde in den Spiegel stieren

Die Kraft geht flöten

Werde wieder Stunden töten


Refr.:


Kaffee trinken und verdauen

Nach den weißen Wolken schauen

Den Wald berühren

Den Nebel spüren

Werde wieder Stunden töten


Refr.:


Unruhigsein – ein weites Herz

Lebenslang ein stiller Schmerz

Bücher lesen – kurz genesen

Werde wieder Stunden töten

 


Refr.: Bis auch dieser Tag – wie gestern der

Verschollen liegt – im Zeitenmeer

Traurig und schwer

Michael Riehm , 1980

Fürchtet euch nicht

Fürchtet euch nicht

Hörprobe

 

Sie sitzen in der Dunkelheit
Und warten auf das Leben
Doch in ihrer Ängstlichkeit
Wird es Leben niemals geben

Ihre Träume lagern tiefgefroren
In irgendeiner Zukunft
Sie haben stets verschlossene Ohren
Wenn ihnen der Himmel zuruft

Refr.

Jeder hält sich irgendwo fest
Jeder baut sich sein eigenes Nest
Jeder schließt die eigene Tür
Niemand kommt ganz nah zu dir

Staunen haben wir verlernt
Sind von der Erde weit entfernt
Darum ist die Angst in uns so groß
Wir sind raus aus Mutters Schoß

Refr. :

Einmal lenkst Du dein kleines Boot
Einsam in das Abendrot
Lässt alle Berge hinter dir
Und fährst raus auf das offene Meer


Refr.: 1 Fürchtet euch nicht
Refr.: 2 Fürchte dich nicht
Die Angst vor Leid ist ein viel größeres Leid


Michael Riehm, Juni 1985

Täuschung

Täuschung

Hörprobe


Die Sonne

Gibt den Dingen Glanz

Doch wenn sie nicht scheint

Verdunkeln sie sich ganz


Ich sah Sie

In einem anderen Licht

Doch wie ich Sie sah

So ist Sie leider nicht


Es bleibt mir

Im Herzen nur ein Bild

Das ich lieben kann

Doch nie die Sehnsucht stillt


Die Sonne

Gibt den Dingen Glanz

Doch wenn sie nicht scheint

Verdunkeln sie sich ganz


Michael Riehm , 1998

Kleine Höllen

Kleine Höllen

Hörprobe

Wie viele kleine Höllen mag es geben
In den Büros und den Fabriken
Wie viele leben ein unerträgliches Leben
Und müssen sich doch immer wieder bücken


Wie viele kleine Stiche sind zu ertragen
Von morgens acht bis mittags um vier
Und wer sich da nicht traut was zu sagen
Stirbt wie ein verwundetes Tier

Refr.:

Wie vielen ist es morgens kotzübel
Wenn da jemand ist der sie quält
Und ist da jemand noch sehr sensibel
Den hat es dann schnell niedergemäht


Wie viele sitzen dreißig Jahre zusammen
Am selben Schreibtisch – im selben Raum
Die Sprache zwischen ihnen ist vergangen
Leben einen stillen Horrortraum

Refr.:

Ungezählte, verborgene Tragödien
Diktaturen im kleinen Kreis
Werden weiter Menschen erledigen
Stück für Stück ,alltäglich und leis

 

Refr.: Es geht immer weiter so – immer wieder ,wieder von vorn

 

Michael Riehm 1980

Trübe Gedanken

Trübe Gedanken

Hörprobe


Ach, wie bin ich müd`

Wie fad und leer mein schlaffes Hirn

Alles ist so trüb

Himmel , Arsch und Zwirn


Will nichts hören und sehen

Sitze unnütz rum mit mir

Am liebsten würde ich gehen

Am liebsten noch zu Dir

Refr.:

Bin ein armer Wicht

Doch manchmal streu` ich Blumen aus

Dann leuchtet mir ein Licht

Doch heute ist es aus


Will nichts hören und sehen

Sitze unnütz rum mit mir

Am liebsten würde ich gehen

Am liebsten noch zu Dir


Refr.: Ich fühle mich so wie eine aufgeweichte Fliege

Die in warmer Buttermilch verwest

Es wird vorbeigehen wie ein schnell gekommenes Fieber

Alles ist ein Stück Seeligkeit

Michael Riehm,1980

Mirabellenbaum

Mirabellenbaum

Hörprobe

 

Sie am Mirabellenbaum

Im Hintergrund , der grüne Flaum - der Bäume

Der Sommer ist vorbei

Und ihre kurze Liebelei

 


Und auf ihre helle Brust

Fällt so sanft - aus lauer Luft - der Schatten

Der Blätter – die schon waren

Als Sie zu ihm in seine Arme kam


Refr,:


Dann steht Sie auf und sagt – ich geh

Und schon bedeckt der kühle Schnee -die Wiesen

Und weit weg – im Raum

Steht ein Mirabellenbaum

 

Refr.: Vorbei

Michael Riehm ,1974

Ruhelos ist dein Herz

Ruhelos ist dein Herz

Hörprobe

 

Wann kommst du nach Haus
Ich warte schon so lang auf dich
Wann kommst du nach Haus
Ich warte schon so lang auf dich

Refr.

Was treibt dich hinaus
Hinaus in die Dunkelheit
Was treibt dich hinaus
Hinaus in die Dunkelheit

Refr.

Es ist hier so still
So einsam und kalt im Haus
Es ist hier so still
So einsam und kalt im Haus

Refr.

Wann kommst du nach Haus
Ich warte schon so lang auf dich
Wann kommst du nach Haus
Ich warte schon so lang auf dich


Refr.: Niemand sonst ,der sich um dich sorgt
Niemand sonst, der dich vermisst

Refr.: Ruhelos ist die Herz
treibt dich immer weiter fort von mir


Michael Riehm,Okt.1991

Am Ende

Am Ende

Hörprobe

 

Am Ende sehen wir so aus wie am Anfang
Mit schrumpeliger Haut- unschuldig dumm
Dann sitzen wir in irgendeiner Küche
Und schauen wie die Fliegen um die Lampe surren
Refr.


Vielleicht muß uns dann irgendjemand füttern
Ich wünsche mir so sehr, dass du es dann noch kannst
Dann gibt es keinen Grund mehr sich zu streiten
Für jede wache Stunde – nur heimlicher Dank


Refr.

Mit müden Ohren hören wir im Radio
Wie draußen sich die Welt ihren Kopf einschlägt
Die Kinder werden unsere besten Freunde
Denn für ihre Narrheit hat die Welt keinen Platz

Refr.

Und legen wir uns in die braune Erde
Ziehen die Wolken weiter – und der Frühling kommt
In der Zeit versinken unsere Namen
Und daß wir einmal lebten – ist unbekannt

 

Refr.: Wie schnell wird das gehen – wann wird das wohl so sein ?


Michael Riehm, Okt.1980

Deine Zeit

Deine Zeit

Hörprobe

Es wird Zeit, den eigenen Weg zu gehen
Du hast lang` genug geträumt
Es wird Zeit jetzt endlich klar zu sehen
Zu erkennen - was dir bleibt


Es wird Zeit dein Leben anzugehen
Das zu tun was Du kannst
Denn die Zeit läuft immer gegen Dich
Und später hast Du keinen Trost


Du hast viel zu lang geschlafen
Dich dein Leben lang betäubt
Hast dich täglich angelogen
Dich betrogen und zerstreut


Denn die Zeit frisst deine Kräfte auf
Was du tun willst- tue gleich
Es wird Zeit das eigene Korn zu säen
Denn der Herbst ist nicht mehr weit

 

Über Gräbern wuchert Efeu
Doch der Tag gehört noch Dir
Noch spielt Licht in Deinem Auge
Spiegelt Sonne, Berg und Meer

 

Deine Zeit wird dir ein Spiegel sein
Und im Spiegel – da stehst du
Deine Zeit ist wie ein Flügelschlag
Einer Möwe über dem Meer


Michael Riehm , 1987

Wer wird bei dir sein

Wer wird bei dir sein

Hörprobe



Es geht um Gnade und Vergebung

Es geht um Sommer oder Winter und die Nacht

Es geht um Liebe und Geheimnis

Es geht um Wahrheit , die nur tief im Herzen wohnt

Refr.:1

Es geht um Sprache ohne Worte

Es geht um Bilder, die in Flammen in dir steh`n

Es geht um Stunden der Erlösung

Es geht um Himmelfahrt für einen Augenblick

Refr.1 und 2

Es geht um Freiheit deiner Seele

Wie ein Sturm ,der auf dem Meer die Schiffe peitscht

Es führt ein Weg aus der Verwesung

Wenn dich ein Mensch in seinen Sonnengarten führt

Refr. 1 und 2

Wo sind die Farben deiner Träume

Wo ist dein Abschiednehmen von der Kinderangst

Und es öffnen sich die Augen

Gehst durch Räume , die nur du betreten kannst

Refr .1 : Weißt du wer es ist , der im Dunkeln zu Dir spricht ?
Refr. 2 : Wer wird bei Dir sein , hält die Hand , kühlt Dir deine Stirn ?
Wer wird bei Dir sein ?


Michael Riehm ,12.1.1999

Geistiges Brot

Geistiges Brot

Hörprobe

Es ist gut, dass ihr da seid
Es ist gut, dass es euch gibt
Ihr seid sehr seltene Pflanzen
Die wachsen nicht überall

Refr.:

Die Bewohner der Gipfel
Leben in eisiger Luft
Fremdlinge - einsame Wanderer
Doch den Sternen so nah

Refr.:

Wenn eure Leiber vermodern
Und in den Gräbern verfaulen
Bleibt ihr doch stark und lebendig
Unsterblich nah und vertraut

Refr.:

Ihr seid wie brennende Fackeln
In meiner Nebelnacht
Bin ich vom Weg abgekommen
Find ich durch euch wieder heim



Refr.: Ihr seid mein geistiges Brot
Ohne euch wär ich tot

Michael Riehm,1987

Überall bist Du

Überall bist Du

Hörprobe

 

Überall bist Du
In allen Dingen schlägt dein ewiges Herz
In deinen Händen lässt sich ruhen
In deinen Händen lässt sich ruhen

 

Überall bist Du
In Flüssen ,Bergen ,Wolken , Wald und Seen
Ich will wieder zu Dir gehen
Ich will wieder zu Dir gehen

 

Überall bist Du
Aus zeitenlosen Räumen wirkt dein Geist
In deinen Händen lässt sich ruhen
In deinen Händen lässt sich ruhen

 

Überall bist Du
In Regentropfen und in Orchideen
Ich will wieder zu Dir gehen
Ich will wieder zu Dir gehen

 

Michael Riehm, Nov.1982

Land in Sicht

Land in Sicht

Hörprobe

 

Komm heraus in der Morgenzeit
Schau dich um – das Land ist weit
Goldene Fische im still-grünem Teich
Flüster die Worte – dann weißt du es gleich

Refr.:

Schmetterling im Farbenkleid
Wellen wallen Ewigkeit
Butterblumen - blauer See
Braune Blätter – erster Schnee

Refr.:

Bring es gleich – sonst bringst du es nie
Wirst geführt wie`s Schlachtervieh
Spring heraus und atme tief
Reiß dich aus dem Sumpf und Mief

Refr.:

Schlange kriecht aus ihrer Haut
Amsel hat ein Nest gebaut
Himmelsfarben in Pastell
Abendmücken – zeitenschnell

 

Refr.: Hinter dem Geschwätz der Welt ist Land zu sehen

Dort will ich vertraute Wege wieder gehen

 

Michael Riehm, Feb.1980

Sommerzeit

 

Sommerzeit

Hörprobe


Heiße Mauern, Eidechsenzeit
Flügelweites Land
Der Sommer steht im hohen Gras
Der Wind ist eine Fee


Blauer Bogen, himmliches Glas
Überspannt das Tal
Die Lerche singt ihr Zauberlied
Ein schwarzer Punkt im Blau

Refr.

Schattenräume, glitzerndes Licht
Blätterkühle Luft
Unter Bäumen, Erdgeruch
Aus morgenfeuchtem Gras


Graue Bärte, schweigsame Zwei
Auf der Gartenbank
Zufriedenheit in alter Haut
Abschiedsheiterkeit

 

Refr.: Sommerzeit, meine Zeit

Michael Riehm,1982

 


Komm gut häähm

Komm gut häähm

Hier eine Höhrprobe

 

Ein schlafendes Kind
Ein süßer Traum
Schwebt im Sternenraum

Refr.: Leben bleibt Geheimnis und Möglichkeit

Ein Weg Hand in Hand
Kurzes Liebesglück
Nur ein Augenblick


Refr.: Leben bleibt Geheimnis und Möglichkeit
Komm gutt häähm

Ein Mann – eine Frau
Schauen sich ins Gesicht
doch erkennen sich nicht

Refr. Leben bleibt Geheimnis und Möglichkeit

Ein Mensch auf dem Weg
Legt ein kurzes Stück
In der Zeit zurück


Refr Leben bleibt Geheimnis und Möglichkeit
Komm gutt häähm


Was wirklich zählt
Was mich zu Dir führt
Was dein Herz berührt

Komm gutt häähm
Michael Riehm, Nov.2008

Sehnsucht

Sehnsucht

Hier eine Höhrprobe

 

Sehnsucht ist ein dunkler Kanal

in dem dein Blut bis in das Meer fließt

Gut wenn dich ein weichwarmer Mund

im richtigen Augenblick berührt

 

 

Alle Telefone der Welt

warten nur still auf deinen Anruf

Heiße Messer fliegen ins Herz

und blaue Tauben aus dem Kopf

 

 

Die Vielen sind in Sicherheit

denn die Gewohnheit gibt ihnen Stärke

Tiefe Schmerzen kennen sie nicht

und auch vor Freude haben sie Angst

 


Refr.: Ohne Dich kein Sonnenlicht , keine Farben

und bei Nacht

kein Mond- kein Stern

 

Michael Riehm1989

Schade

Schade

Hier eine Höhrprobe

 


Mein Kopf, mein Herz, mein Bauch ist leer
Fühle mich drei Zentner schwer
Die Beine sind aus Blei gemacht
Die Zukunft ist mir eingekracht

Refr.: Schade, schade, schade

Es wäre so schön im Jetzt zu leben
Ohne Wollen, ohne Streben
Wie die Vögel in den Bäumen
Ohne Angst was zu versäumen

Refr.: Schade, schade, schade

Wie die Steine in den Flüssen
Die nichts von Staat und Kriegen wissen
Mit all den Pflanzen und den Tieren
Ein still, geheimes Leben leben

Refr.: Schade, schade, schade

Weder gut noch böse sein
All – verwandt und All – allein
Mit den Sonnenflecken tanzen
Einig und ein Teil vom Ganzen

Refr.: Schade, schade, schade

Doch leider ist das schwer zu schaffen
Wir bleiben doch die alten Affen
Die betrügen, schlagen, raufen
Und wenn`s vorbei ist - einen saufen

Refr.: Schade, schade, schade



Michael Riehm,28.4.1980

Am Fenschder

Am Fenschder

Hier eine Höhrprobe

Eich setzen de ganzen Daach am Fenschder
Eich louen de ganzen Daach lo raus
de Sonn get off - de Sonn get onner
grat so wie uuser Lebenslauf

Hemden flattern off de Leinen
Katzen schloofen enn der Sonn
Anna schneppelt grüne Bohnen
Kenner hann e Frosch gefonn

Refr. Watt dau welscht - watt dau suchscht
Watt dau liebscht - watt dau verfluchscht
kann der Himmel blauer senn ?

Watt dau sischt - watt dau heerscht
watt dau gewennscht - watt dau verlierscht
kann der Himmel blauer senn ?

Bienen summen onnerm Kirschbaam
Glocken heert man aussem Dorf
vielleicht es grad ääner geboor genn
odder ess grad ääner gestorf

Et riecht no Korn onn warme Wiesen
De Schwalben flieen owen em Wennd
de Äppel hann scho rode Backen
so wie em Elisabeth sei Kennd


Refr.u. Brücke Emmer onnerwäch-kää Ruh
off de Socken en de Schuh
emmer drähn em Hamschderrädchen

jeden Daach geschlaucht
fer Sachen die mer gar net braucht
emmer drähn em Hamschderrädchen

Et Lääwe dauert jo net ewisch
paar Jahrzehnte laeifscht dau romm
de meischden Sachen senn gar net needisch
die meischden sogar zimmlich domm

Mach der nur net so vill Sorjen
Do kemmt doch garnaischt bei raus
No jeder Naaht kemmt emmer e Morjen
da luen mir zwei aussem Fenschter raus

Refr.
De Kopp gestreckt hoch zu de Sternen
de Fieß stehen onnen dief emm Mescht
dau Mensch muscht emmer nommo lernen
datt dau e Mensch nur bescht

Michael Riehm.6.08
Michael Riehm , Juni 2008

 

Planet der Affen

Planet der Affen

Hier eine Höhrprobe

 


Es erfanden sich die nackten Affen
Grandiose Selbstvernichtungswaffen
Die sie, nach Erfinden und Studieren
Gerne würden ausprobieren

Schließlich hatte man ja Kosten
Und nur gebaut um zu verrosten
Würden sie sich nie rentieren
Also musste man es riskieren

 

Doch wie lässt sich so was machen
Man muss eine Feindschaft neu entfachen
Still und heimlich, ungestört
Baut man einen Krisenherd

Und ist die Wut erst angefacht
Ist das Schwerste schon geschafft
Dann schreien die wildgemachten Affen
Nach Vergeltung und nach Waffen

 

Wenn zwei Völker sich morden und verprügeln
Sich Geschäfte hoch beflügeln
Das Zwei sich streiten
Tut oft ein Dritter vorbereiten

Nachdem die Schlacht dann ist geschlagen
Und die Familien über Tote klagen
Und sie zu müde sind um noch zu hassen
Zählt der Dritte volle Wirtschaftskassen

Er, nachdem er indirekt ein Volk zerstört
Das Elend und den Jammer hört
Stellt freundlich einen Wiederaufbauplan
Und verdient von vorn daran

 

 

Michael Riehm, 24,06,1980

Alles wird gut

Alles wird gut

Hier eine Höhrprobe


Drüben ist der Mond
Zu sehen
Er wohnt
Über den Bäumen

Rehe stehen am Wald
Der Ostwind
Streift so kalt
Über die Bäume


Am zugefrorenen See
Eine Spur
Im Schnee
Bis zu den Bäumen

Was man nicht gleich sieht
Was im Verborgenen blüht
Wird nicht zertreten


Niemand ist verloren
Niemand umsonst
geboren
Fällt aus den Räumen

Mit dem weißen Ballon
Über die Berge
Davon
Zu neuen Räumen


Refr.: Alles wird gut - alles wird gut – ein liebendes Herz, Tapferkeit und Mut
Alles wird gut !

 

Michael Riehm, April 2013

Kind des Ozeans

Kind des Ozeans

Hier eine Höhrprobe


Das verlassene Haus am Meer
Steht schon viele Jahre leer
Wellen schlagen die Klippen hoch
Kalt und wild


Manchmal sitzt dort eine Frau
Krumm , gebückt , die Haare grau
Und ihr Blick geht weit auf das Meer
Weit auf das Meer

Refr.

Über den Wellen glänzt der Mond
Obwohl das Haus längst unbewohnt
Brennt dort oben manchmal Licht
Und aus den Fenstern fließt Musik


Man hört Gelächter - viele Stimmen
Teller klappern – Gläser klirren
Doch geht man näher an das Haus
Wird es dunkel und still

Refr.

Ein kleines Mädchen läuft am Strand
Sammelt Muscheln aus dem Sand
Hält eine Perle gegen das Licht
Und aus den Wellen fließt Musik

 

Das alte Haus am Klippenrand
Ist vor Jahren abgebrannt
Doch manchmal , wenn der Wind sich dreht
Weht von dort oben – leise - Musik

 

Refr.: Sie ist ein Kind des Ozeans
Und sie lebt am Horizont
Mit den Fischen kam sie her
Und mit den Möwen fliegt sie fort

 

Michael Riehm,Juni 2003

Mein blauer Mond

Mein blauer Mond

Hier eine Höhrprobe

Durch die Abendwiesen
schwebt auf goldenen Fliesen
durch den Nebel - über das Tal
Mein blauer Mond
Mein blauer Mond

Meine dunkle Trauer
fällt in einem Schauer
Frieden ist ein Raum mit einem schlafenden Kind
Mein blauer Mond
Mein blauer Mond

 

Hinter Birkenbäumen
strahlst Du aus Sternenräumen
in alten Gärten leuchtet dein geheimes Licht
Mein blauer Mond
Mein blauer Mond


Auf deiner langen Reise
werden Kinder Greise
Jahrmillionen ziehen vorbei auf deiner Bahn
Mein blauer Mond
Mein blauer Mond


Refr. Es schmilzt der Schnee vom letzten Jahr
die Wiesen werden grün
die Kinder sind schon lange aus dem Haus

Wenn deine Arbeit fertig ist
dann gehst du vor die Tür
spürst den lauen Wind auf deiner Haut

 

Michael Riehm 30.5.1975-Ref.2017

Es wachsen Flügel mit der Zeit

Es wachsen Flügel mit der Zeit

Hier eine Höhrprobe


Wirklich ist nicht wirklich
ein Spiegelbild und Schein
ein blauer Schmetterling
auf meiner Hand

Lass Licht in dein Auge
lass Mut in dein Herz
bau Deiner Sehnsucht
ein neues Haus
aus Glas


Refr. Es wachsen Flügel mit der Zeit
und Irgendwann bist Du bereit
den engen Räumen zu entfliehen
das Meer zu sehen

Mal mit Deinen Farben
sing Dein eigenes Lied
schreib deine Worte
in den Sternenraum


Ich tanze immer wieder
auf dem dünnen Seil
zwischen Erde und Mond
im grenzenlosen Raum

Flüster mir die Worte
leise in mein Ohr
denn im Lärm der Welt
zerbrechen sie
Refr.

Geh durch eigene Wälder
schwimm in deinen Seen
versuch nie mehr ein Anderer
zu sein

Kraniche ziehen wieder
hoch über mir vorbei
Ich wär so gern mit ihnen
unterwegs

 


Michael Riehm, 2003 -2014

So kennd edd bleiwen

So kennd edd bleiwen

Hier eine Höhrprobe

Ein Himbeerstrauch am Gartenzaun
ein süßer Traum im Apfelbaum
und Eukalyptusmädchen kommt
und legt mit dunklen Augen mir die Sehnsucht
in mein Herz

Wenn das Jahr zu Ende geht
die Vögel in den Süden ziehen
sitz ich auf meiner Bank und schau
die Wolken weiß im hellen Blau
und Du – schaust mit mir zu
Refr.

Bilder aus Vergangenheit
aus heller Sommerkinderzeit
Tage in Geborgenheit
ich denk an Euch in Dankbarkeit
doch ihr – seid nicht mehr hier

Der Abend kommt mit lauer Luft
mit Stille und mit Blütenduft
und aus der Ferne her geweht
Töne von Klaviermusik
und Du- hörst mit mir zu
Refr.

Kinderspiele – bin dabei
machen mir mein Herz so frei
ich will euch blühn und wachsen sehn
will euer ganzes Leben noch sehn
doch das – wird nicht gehen

Wenn das Jahr zu Ende geht
die Vögel in den Süden ziehen
sitz ich auf meiner Bank und schau
die Wolken weiß im hellen Blau
und Du – schaust mit mir zu

Refr. So kennd edd bleiwen – so kennd edd emmer weidergehn
Jetzt nur nedd sterwen – nur emmer so wiedergehn

Niemand kennt dich, jeder ruft nur Deinen Namen
Bist die Leinwand mit den Farben Deiner Ahnen

 

Michael Riehm 12.2.11 bis Okt.2014

 

 


 

Die Texte sowie die Hörproben werden gerade erstellt und dann online hier präsentiert.

Wenn Deine Hand in meiner liegt

Wenn Deine Hand in meiner liegt

Hier eine Höhrprobe


Nichts kann passieren
Bist Du bei mir
Nichts kann passieren
Bist du bei mir

Die vielen, kleinen Teufel
Bleiben vor der Tür
Wenn Deine Hand
In meiner liegt


Nie mehr allein
Nie mehr ein kaltes Herz
Nie mehr allein
Nie mehr ein stiller Schmerz

Regen und Schnee
Tun dann nicht mehr weh
Wenn Deine Hand
In meiner liegt


Refr.: Niemand der mich so gut kennt
Und so viel über mich weiß
Niemand der Dich so gut kennt
Und so viel über Dich weiß

Wenn die Sonne untergeht
Und die Amsel singt
Wenn die Wolken rot verglühen
Dein geheimer Zauber weht


Nichts kann passieren
Bist Du bei mir
Nichts kann passieren
Bist du bei mir

Die vielen, kleinen Teufel
Bleiben vor der Tür
Wenn Deine Hand
In meiner liegt


Michael Riehm,Mai 1994

Die Kinder dieser Welt

Die Kinder dieser Welt

Hier eine Höhrprobe


Die Kinder dieser Welt
brauchen keine Bomben
brauchen keine Panzer – kein Gewehr
sie brauchen Brot, Liebe und ein Zu Haus
in dem Geborgenheit
wie warmes Licht in ihr Herz scheint


Die Kinder dieser Welt
haben gute Ohren
spüren genau wer es gut mit ihnen meint
und wer verspricht
und hinterher doch gar nichts hält
verbrennt mit diesen Lügen
ihre so zarten Seelen


Die Kinder dieser Welt
haben gute Augen
sehen genau was die Erwachsenen tun
und was sie sehen
an Liebe oder auch Gewalt
tragen sie durchs Leben
bis zur Stunde des Todes


Die Sonne wärmt die Haut
und lässt die Farben leuchten
es braucht nicht viel
für eine bessere Welt
die Schiffe fahren
weiter über`n Ozean
jedes unterwegs zu seinen
ganz eigenen Zielen

 

Komp.1987
Fertiggestellt Jan 2019 Michael Riehm

Ballade von T.M.

Ballade von T und M Juni 06

Hier eine Höhrprobe

Wir fanden uns im Juli
Im warmen Nachmittagslicht
Und hinter deinen Worten
Sah ich dein Gesicht

 

wir hatten beide viel Glück Entscheidend
war ein Augenblick Über ein ganzes Leben

 

Ich wollte dich entdecken Doch ich
kam zu mir
So wie ein Perlentaucher
Tief in deinem Meer

 

wir hatten beide viel Glück Entscheidend
war ein Augenblick Über ein ganzes Leben

 

In den Gärten der Engel Haben wir
himmlisch gewohnt Und der Nähe
Wünschberg
Hat unsere Sehnsucht belohnt

 

Manchmal war es nicht so leicht
Doch immer hat die Kraft gereicht Uns
wieder zu umarmen

 

Und zwei neue Sonnen So hell
und wunderbar
Umkreisten unsere Herzen
Im Kirchenmühlental

 

Und ich denke still bei mir Möchte
Jahrzehnte noch mit dir Hier
zusammenleben

 

Auf der großen Erde Nur
ein kleiner Fleck
Doch die Sterne leuchten
Über Galgenheck
Und ich denke still bei mir.....

Wer kann das verstehen

Wer kann das verstehen

 

Nur noch ein paar Winter
Ein paar Sommer lang
Paar mal noch den Frühling
Dann ist es vorbei
Dann bist du nicht mehr hier


Dann gibt’s andere Menschen
Die laufen kreuz und quer
Und von diesen Menschen
Kennt dich niemand mehr
Kennt dich niemand mehr

Refr.

Dort, wo jetzt dein Haus steht
Wächst ein Strauch im Wind
Und in deinem Garten
Spielt ein fremdes Kind
Spielt ein fremdes Kind


Und die Wolken ziehen
Hoch über deinem Grab
Jahrtausende vergehen
Schnell, wie ein Sommertag
Schnell, wie ein Sommertag

Refr.

Doch, dein kleines Leben
Hast es nicht verschenkt
Gibt es da noch einen Menschen
Der in Liebe an dich denkt
Der in Liebe an dich denkt


Refr. Oh,mein Gott, wer kann das verstehen
Kaum sind wir hier zu Haus – müssen wir wieder gehen.

Michael Riehm 1987

Südliches Land

Südliches Land


Blaugrüne Fische
Glitzernde Bucht
Gläserne Tiefe
In steinerner Schlucht

Füße im Wasser
Nach Schiffen geschaut
Sand in den Haaren
Und Salz auf der Haut

Refr.: In einem südlichen Land

Wege in Pinien
Möwen und Wind
Blumen am Fenster
Mit himmlichem Kind

Schläfrige Katzen
Auf Mauergestein
Tief, kühle Brunnen
Und endlich – Wasser zu Wein

Refr.: In einem südlichen Land
Refr.: Draußen im Meer, am Horizont
Strahlt der Mond
Auf Delphine

Sonnenglutkinder
Engelsgesicht
Zeitlose Spiele
In Gärten aus Licht

Sterntalermädchen
Laufen abends Hand in Hand
Runter zum Wasser
Verschenken Küsse am Strand

Refr.:In einem südlichen Land
Draußen im Meer, am Horizont
Strahlt der Mond
Auf Delphine


Michael Riehm, Mai 01 bis Jan. 03

Sonne und Mond sind sich fremd

Sonne und Mond sind sich fremd

 

Hab`schon genug an Schmerzen erlebt
Selten geerntet, was ich gesäät
Lange genug das Herz gequält

 

So wie ein Muskel ohne Kraft
Wie eine Traube ohne Saft
Wie eine Hand, die nicht mehr wärmt

 

So wie ein fensterloses Haus
Wie ein verwelkter Blumenstrauß
So wie ein Körper ohne Blut

 

Will meine Sterne wiedersehen
Will von den Toten auferstehen
Reiß mir vom Leib - die alte Haut

 

Nie wieder sein - was ich nicht bin
Werf` mich vor Götzen nicht mehr hin
Schneid` mir die Schlange aus meinem Leib

 

 

Refr.: Hab`jetzt genug, hab`jetzt genug

Sonne und Mond sind sich fremd


Michael Riehm, Jan.1997

Ihre Spiele

Ihre Spiele

 

Noch so klein – nirgendwo daheim
Kaum geboren – schon verloren
So viel Schmerz – für`s kleine Herz
Kaum geboren – schon verloren

 

Refr.: Ihre Spiele sind die Traurigkeit
Und die spielen sie den ganzen Tag
Ihre Augen sind die Einsamkeit
Wie die Augen der Verlorenen sind

 

Sein Kamerad – ist ein Automat
Frisst die Zeit und sein Geld
Kaltes Kalkül – im Computerspiel
Kein Erbarmen mit dem Feind


Refr.:

Sie tut`s für Geld – ihr Gesicht verwelkt
Hinter fettem Make up
Herr Biedermann – tascht kleine Jungen an
Will was haben für sein Geld


Refr.:

Die Welt wird kalt – Alkohol macht warm
Für eine kurze Zeit
Die Welt wird kalt – Heroin macht warm
Für eine kurze Zeit

 


Michael Riehm 1974

Aus dem Nest gefallen

Aus dem Nest gefallen ( für E. )


Deine Reise an`s Meer
ist die Reise zu dir
an den Klippen zu steh`n
in die Tiefe zu seh`n

Und die Angst ist vorbei – du bist endlich frei

Du warst Niemandes Land
dein Herz ausgebrannt
fühltest dich ganz verlor`n
und vergeblich gebor`n

Doch der Schmerz ist vorbei – du bist endlich frei

Refr. Vom Universum gebor`n – gehst nicht verlor`n
Schau – das ist dein Planet
Es trägt dich die Zeit – von Fesseln befreit
in die Geborgenheit


Aus dem Nest gefallen
die Sehnsucht allein
wärmte niemals dein Herz
ein unendlicher Schmerz

Doch die Angst ist vorbei – du bist endlich frei

Nach so langer Zeit
bist du endlich bereit
dein Leben zu spür`n
du öffnest die Tür`n

Und die Angst ist vorbei – du bist endlich frei


Refr. Vom Universum gebor`n – gehst nicht verlor`n
Schau – das ist dein Planet
Es trägt dich die Zeit – von Fesseln befreit
in die Geborgenheit

 

Michael Riehm, Juni 22

Seelenheimat

Seelenheimat

Glocken läuten über Abenddörfer
Wege glühen gold in warmer Luft
Aus den Gärten strömt der Duft
Von reifen Äpfeln - Seelenruh

An den Flüssen hängen tief die Weiden
Kühe trotten müde in ihren Stall
Mildes Dämmerlicht schwebt leise
In die Küchen - Seelenruh


Der Abend senkt sich auf die kleinen Häuser
Der Mond steht bleich im Walnussbaum
Und es riecht nach Heu und Stall
Unter den Sternen - Seelenruh

Schlafen unter Heiligenbildern
In kleine Kammern, unbeheizt und trüb
Mit dem Ewigen versöhnt
In friedvoller Stille - Seelenruh


Sonntags , nach der Kirche - auf dem Heimweg
Aus den Fenstern – Bratenduft
Und am Nachmittag Likör
Und Hefekuchen - Seelenruh

Aus alten, abgegriffenen Fotoalben
Wehen helle Tage an mein Herz
meine Kindheitswunderwelt
vergangen - Seelenruh


Refr.1 Viele, alte Bilder tauchen auf
Filmsequenzen aus einer lang vergangenen Zeit
Doch, ich kann noch eure Augen sehen
Doch, ich kann noch eure Stimmen hören

Refr.2 Dieses Lied ist für meine Lieben
In der Vergangenheit
Die mir so weit entfernt sind
Durch die Zeit von mir getrennt
Doch so nah an meinem Herzen wohnen

Michael Riehm, Mai 03- Jan.2007

Hab meine Zunge euch verkauft

Hab meine Zunge euch verkauft


Sieben Uhr – der Wecker plärrt
Auf, zu treten in der Mühle
Morgens dunkel – abends nacht
Die Tage ziehen durch den Schlamm

Refr.:

 

Tote Augen – leerer Mund
Im Bus kein Mädchen lächelt
Kinder mit brutalem Blick
Verloren die Unschuld
An das Fernsehen

Refr.:

 

Kirchenhahn dreht sich im Wind
Hat seine Füße angenagelt
Judith weint einen Eimer voll
Wäscht ihre Kinder in den Tränen

Refr.:

 

Affenarbeit – täglich Brot
Die Hände können es schon alleine
Träum dabei von Sonnenwiesen
Bis ich den Feierabend seh

 

Refr.: In den Augen scheuert Sand
Hab meine Zunge euch verkauft

 

Michael Riehm 1971

Wissen so viel wenig

Wissen so viel wenig

 

Ewige Uhren
Im endlosen Saal
Grenzpunkt der Hirne
Das Fragen ne Qual


Refr.: Wissen so viel, so viel, viel wenig


Still hier das Weinen
Verzweifelter Frauen
Wenn auf die kriegstoten
Männer sie schauen


Refr.: Wissen so viel, so viel, viel wenig


Ein weißer Punkt nur
Im Sternenorkan
Zieht durch den Raum
Seine blutige Bahn


Refr.: Wissen so viel, so viel , viel wenig

 

 


Michael Riehm, 1973

Bei Dir sein

Bei Dir sein


Der Mond steht über dem Haus
Schick mich doch noch nicht in die Nacht hinaus
Gieß uns das Gas noch mal ein
Ich will noch ein lbisschen bei Dir sein

Refr.:

 

Bei Dir ist Seeligkeit
Grenzenlose Nähe und Geborgenheit
So, als hätten wir uns schon mal gekannt
Zu anderer Zeit, in einem anderen Land

Refr.:

Viele arme Teufel streifen durch die Nacht
Hängen an den Theken bis morgens um acht
Geben eine Runde nach der anderen aus
Gehen dann meistens doch allein nach Haus

Refr.:

Der Mond steht über dem Haus
Schick mich doch noch nicht in die Nacht hinaus
Gieß uns das Glas noch mal ein
Ich will noch ein bisschen bei Dir sein

 

Refr.: Ich sitze so gern, so gern bei Dir – werd`s gar nicht leid

 


Michael Riehm, Dez.1993

Nordwindrinder

Nordwindrinder Michael Riehm, 3.11.96

Sie braucht keinen Sandmann
Denn Sie hat ja noch ihr Telephon
Sie kann einen guten Handstand
Und Applaus ist oft ihr einziger Lohn

Refr.: Tief in ihrem Herz, da sitzt ein kleiner, grüner Zwerg
Er hat genug und will schon lange wieder über `n Berg
Und wenn der Wind von Norden kommt
Ziehen Rinder durch die Stadt
Wenn einer jetzt ein Messer hat,
Dann werden alle satt

Und millionen Moleküle
Halten deinen Körper wach und hell
Und in der Dämmerung warmer Schwüle
Kommt Sie zu Dir und Du kommst zu schnell

Refr.: Oma gießt die Gläser voll und Opa trinkt sie aus
Der Schwiegersohn ist gutgelaunt legt Feuer in dem Haus
Wieder steht das Korn sehr hoch
der mond steht überm wald
s ist Party in der Heilanstalt

Viele pflegen ihre Tränen
Viele pflegen ihre Einsamkeit
Und auf schwarzrotgoldnen Schwänen
Fliegen sie in die Vergangenheit

Refr. :Glocken läuten, Stürme rasen übers kleine Dorf
Die Alten stellen Kerzen auf
Für den toten Mann im Torf
Dichter schreiben Clowngedichte, Lachen steckt im Hals
Die Krönung dieses Maskenballs
Ein Tanz des Feldmarschalls

Wieder feiern sich die Sieger
Kinder mit den bunten Fähnchen wehen
Auf den Schwänzen dieser Krieger
Aufgepflanzte Bajonette stehen

Refr.: Hinterm Haus versteckt sich Gott, er lächelt müd` und alt
Der Teufel hat die Oberhand und stellt die Herzen kalt
Und wenn wir bunte Kränze binden
Und schöne Särge bauen
Dann werden Viele traurig schauen
Und an den Nägeln kauen

Saarland - kantdischer Edelstäähn

Saarland- kantdischer Edelstäähn


Loss deich doch mo nommo siehn
Komm doch mo nommo häähm
mer holln de Viez aussem Keller roff
on lossen de Sonn onnergehn


Oohwen off de Hügel stehn
weit wie enn der Toskana siehn
iwwer Dörfer, Täler, Wiesen onn Wald
Flüsse - wie Schlangen em Gras

 


Heiser onn Mauerstäähn
die kennden so vill verzehln
von Leid, von Namen die käähner me kennt
Geschichten for emmer verloohr

Saarland trotzisch onn kläähn
Enn kantdischer Edelstäähn
e kleener Platz off em großen Planet
fer emmer de Heimat em Herz

 

Loss deich doch mo nommo siehn
Komm doch mo nommo häähm
mer holln de Viez aussem Keller roff
on lossen de Sonn onnergehn

 

Michael Riehm 2008

Lebensgefahr

Lebensgefahr


Ob du an der Eiger Nordwand hängst
Oder schläfst im Sessel
Das ist dir doch klar
Du schwebst in Lebensgefahr


Ob du eine Zeitung liest
Oder Formel Eins fährst
Das ist dir doch klar
Du schwebst in Lebensgefahr

Refr.

Ob du an der Theke stehst
Oder auf dem Mond
Das ist dir doch klar
Du schwebst in Lebensgefahr


Ob du durch den Urwald gehst
Oder hängst am Fernsehen
Das ist dir doch klar
Du schwebst in Lebensgefahr


Refr. : Du spielst immer um dein Leben

 


Michael Riehm Nov.2001

Es ist die Zeit für uns gemacht

Es ist die Zeit für uns gemacht


Wir laufen über die Felder
Die Raben begleiten den Wind
Und essen in hellgrünen Wälder
Die Äpfel mit Zucker und Zimt


Refr, Es ist die Zeit zum Gut-Hier-Sein
Es ist die Zeit für uns gemacht
Für uns und all die Anderen


Die Grillen, Mücken und Spinnen
Die geben Ihr Stück dazu
Wo Bäche und Quellen rinnen
Dort halten wir Rast und Ruh


Refr. Es ist die Zeit zum Gut-Hier-Sein
Es ist die Zeit für uns gemacht
Für uns und all die Anderen


Gern hielt ich Dir die Hände
Gern küsste ich Dir deinen Mund
Wenn ich den Weg nur fände
Und wär`s nur für eine Sekund


Refr. Es ist die Zeit zum Gut-Hier-Sein
Es ist die Zeit für uns gemacht
Für uns und all die Anderen


Michael Riehm 1976

Runter bis ans Meer

Runter bis ans Meer


Komm, wir gehen weiter – gehen runter bis ans Meer
und schauen den Wellen zu – den Möwen hinterher

Drachen fliegen hoch im Blau - im Sand versinken Wellen
und durch die Dünen weht – der Wind so mild und lau


Refr. All die Wunder und vergessnen Träume -
scheinen plötzlich wieder da zu sein
scheinen alle wieder da zu sein

 

Michael Riehm 2023

Wieder Schnee

Wieder Schnee

Kommt heraus – schaut was passiert ist
Alles ist ganz weiß
Auf allen Bäumen, auf allen Wegen
Liegt eine Schicht aus Schnee und Eis


Mantel an, Mütze und Handschuh
Und dann nichts wie raus
Was für ein Zauber- alles so sauber
Ein weißes Märchenland


Refr,: Hollarodeldidöö und schon wieder gibt es Schnee
Wieder Schnee, wieder Schnee


Kalte Füße und rote Nasen
die gehören dazu
Heiße Maronen aus Ofenkanonen
Und Glühwein wärmt den Bauch


Füchse,Hasen und Rehe und Hirsche
schauen verwundert zu
Schneemänner tanzen und Musikanten
Begleiten den Eisbärchor

 

Michael Riehm 2014